Verkehrswende »Da sin ma dabei« – was Köln von der ambitionierten Politik in Barcelona lernen kann

Wie schon in meinem letzten Blog-Eintrag erwähnt, verbrachte ich meinen letzten Urlaub in der 2013 zur SmartCity gekürten katalanischen Stadt Barcelona. Neben dem Genießen des wunderschönen Ambientes begann ich nach einiger Zeit auch mit der Suche nach nachhaltigen Aspekten im Stadtleben. Auffällig war, dass wir ca. alle 10 Minuten an öffentlichen Fahrradverleihstationen mit Elektrorädern vorbei kamen, dass der Anteil an Fußgängerzonen groß war und dass wir selten länger als 5 Minuten auf einen Bus oder eine Bahn warten mussten. Dies motivierte mich zu weiteren Internet Recherchen. Was tut Barcelona für seine Mobilitätswende? Und was meine schöne Heimatstadt am Rhein?

Zunächst möchte ich euch dafür in diesem Diagramm die Aufteilung der Verkehrsteilnehmer in Köln im Jahr 2006 und 2017 vorstellen:

(Quelle)

Erkennbar in diesem Diagramm ist die deutliche Steigerung der Fahrradnutzung um 10 % und die Abnahme des motorisierten Individualverkehrs. Hier an dieser Stelle von mir ein großes Lob an die Bürger und an die Politiker unserer Stadt, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Auffällig ist auch ein gleichbleibendes Verhältnis der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, wo noch großes Verbesserungspotential steckt. 

Die Stadt Köln zieht in ihrem Schreiben folgende Schlussfolgerung aus der Erhebung: 

1. Die Infrastruktur für den Radverkehr als das Rückgrat der Verkehrswende in Köln muss weiter mit höchster Priorität angepasst und ausgebaut werden.

2. Der Ausbau der ÖV-Netze muss deutlich forciert werden, um die vorhandenen Steigerungspotenziale auszuschöpfen.

3. Die Aufenthaltsqualität der Stadt muss weiter gesteigert werden, um das Wachstum der zu Fuß zurückgelegten Wege zu verstetigen.

Des Weiteren hat sich die Stadt zum Ziel gesetzt, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs bis 2025 um weitere 5 % zu reduzieren. Wie genau, konnte ich in dem Dokument nicht erkennen.

Ich glaube, wir können mehr! Denn wir haben eine weitgehend flache, aber sehr eng gebaute Stadt, mit leider oft sehr hohem Lärmpegel und ungesunder Luft. Die aber auch sehr viel Potential mitbringt. Durch höhere Taktungen der öffentlichen Linien und Abgabe des Platzes an Fahrräder und Fußgänger, kann die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und damit die Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt noch deutlich höher sein. 

In Barcelona läuft die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs unter anderem mit der Eröffnung von »Super Blocks« (»Superillas«). Dies sind neun zu Planquadraten zusammengefasste Wohnblocks mit Tempolimits (oft Schrittgeschwindigkeit) und komplizierter Straßenführung (Einbahnstraßen-> eine Spur wird den Fahrradfahrern und Fußgängern geschenkt), so wird den Menschen wieder mehr Platz in ihrer Stadt gegeben. 500 Superillas sind in Planung. In etlichen Stadtvierteln gibt es für die Feinerschließung kleine, oft elektrisch betriebene Quartiersbusse. Außerdem gibt es eine Förderung von etlichen hybrid-, elektro- und naturgasbetriebene Taxis. Wie sieht also die aktuelle Verkehrsteilnehmerverteilung, das Modal Split, aus?

(Quelle)

Barcelona hat fast 15 % mehr Anteil an Öffentlichem Verkehrsmitteln. Das können wir doch auch – oder nicht? Außerdem hat Barcelona einen ambitionierten Plan im Bereich der Förderung von Elektromobilität.

Liebe Kölner*innen und liebe Kölner Politik, lassen wir uns bitte inspirieren im Sinne der Bürger und aller kommenden Generationen! Es geht um unsere Gesundheit und unsere Möglichkeiten, uns auf den Straßen und Plätzen von Köln wohlzufühlen.

Du möchtest auch etwas für die Mobilitätswende tun? Unterschreibe bei der Petition »Aufbruch Fahrrad« und gewinne einen von drei Gutscheinen im Wert von 20,30 und 40 Euro.

  

Nina Lappe

 

Ein Beitrag unserer Klimabotschafterin Nina

© TitelbildAdrian Williams / unsplash.com


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Kommentare (2)



Lappe 25.03.2019

Nicht nur, dass ich Deine Freude über die superinteressante Stadt Barcelona teile, ich finde auch, dass es ein guter konkreter Schritt ist, bei Aufbruch Fahrrad aktiv mitzumachen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten!


Lappe 25.03.2019

Nicht nur, dass ich Deine Freude über die superinteressante Stadt Barcelona teile, ich finde auch, dass es ein guter konkreter Schritt ist, bei Aufbruch Fahrrad aktiv mitzumachen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten!