Radfahren in Köln

Da ist es doch tatsächlich passiert. In Köln geschieht etwas in Sachen Radverkehr. Wer jemals versucht hat, über den Rhein mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, weiß, welchen Stellenwert das Verkehrsmittel Fahrrad in Köln hat: Gar keinen. 

Aber jetzt ist vom Rhein, genauer gesagt, auf dem Theodor-Heuss-Ring bis zum Ebertplatz etwas Wundervolles geschehen. Breite Fahrspuren mit Riesen-Fahrrad-Piktogrammen. Ich habe diese Markierungen bereits besucht und bin begeistert. Endlich wurde etwas wirklich Sinnvolles für Kölns Radfahrer gemacht und die Situation für alle Verkehrsteilnehmer entschieden verbessert. Doch erfahren habe ich davon nicht per Zufall: In den sozialen Medien wurde Fotos verbreitet, dankbar angenommen, erstaunt kommentiert und weiter geteilt. Kölns Radfahrer nehmen sich extra Zeit, um einmal am Theodor-Heuss-Ring »vorbeizufahren« um mal zu gucken. Bitte stellt euch das bei Autofahrern vor: Eine neue Straße müsste direkt besichtigt werden. Das gab es, glaube ich, zuletzt bei der Eröffnung der 555, der ersten Autobahn Deutschlands. 

Aber Köln muss genau da weitermachen! Eine gute Sache, die diese Fahrradmarkierungen unwiderlegbar sind (ja, in Kopenhagen wären die Parkplätze zwischen Fahrbahn und Radweg), kann der geglückte Startschuss für eine neue moderne und staufreie Art der Verkehrspolitik sein. 

Und wenn ein Fahrradstreifen schon soviel Werbung für den Theodor-Heuss-Ring macht (ich wusste vorher nicht, wie der Teil des Rings dort heißt), was wird ein durchgehender, komfortabler, sicherer Fahrstreifen für Räder entlang des kompletten Rings bringen? Oder gar ein komplett fahrradfreundliches Köln? Köln würde das Vorbild der Radfahrerstädte Europas sein und in einem Atemzug mit Amsterdam und Kopenhagen genannt werden! 

Man wird ja wohl noch träumen dürfen… Aber wer weiß? Manchmal werden Träume auch wahr. Und damit es wahr wird, muss ich jetzt schnell los zur Critical Mass, um dort mit hunderten weiteren Fahrradfahrern die Infrastruktur abseits aller Markierungen beanspruchen, die schon da ist: Die Straße … 

 

Ein Beitrag unseres Klimabotschafters Tobias

© Titelbild: Andrew Gook / unsplash.com


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