Klimaschutz beim Mittagessen

Bei gut gemeinten Tipps, die mit Töpfen und Deckeln zu tun haben, denken vielleicht nicht nur Singles zunächst an das halbwegs tröstliche Sprichwort. Tatsächlich lohnt sich die Suche nach dem »passenden Deckel« aber auch ganz wörtlich genommen – durch das Kochen mit geschlossenem Topfdeckel lässt sich nämlich viel Energie und somit CO2 und Geld sparen!

Generell stecken in unseren alltäglichen Haushalts-Gewohnheiten jede Menge Einsparmöglichkeiten. Der passende Deckel auf dem Topf sorgt beispielsweise dafür, dass wir nur ein Drittel der Energie verbrauchen, die das Kochen ohne Deckel benötigt.(1) Achten wir zusätzlich noch darauf, dass der Boden des Topfes nicht kleiner ist als die Herdplatte, sparen wir bis zu weitere 30% ein – pro genutztem Zentimeter.(1) Auch auf die inneren Werte kommt es an: zum Gemüse-Garen reicht es aus, wenn lediglich der Topfboden mit Wasser bedeckt ist. Das Erhitzen geht dadurch schneller und verbraucht weniger Energie. Außerdem darf die Herdplatte gerne bereits ein paar Minuten vor Ende der Zubereitungszeit abgestellt werden – dank der Nachwärme wird unserem Essen trotzdem noch ausreichend eingeheizt.

Dasselbe gilt für den Backofen. Hier können wir nicht nur durchs Nutzen der Nachwärme CO2 sparen, sondern auch, indem wir auf das Vorheizen verzichten: dieses ist, außer bei speziellen Gerichten wie etwa Pizza oder Biskuitteig, meistens nicht notwendig. Wenn wir zudem noch Umluft statt Ober-/Unterhitze verwenden, können wir die Backtemperatur senken und so bis zu 40% unserer Stromkosten sparen.(1)

Apropos Stromkosten: durchschnittlich 71 Euro im Jahr kostet uns der Stromverbrauch durch Stand-by-Geräte im Haushalt.(2) Weltweit ist der Energieverbrauch durch Leerlaufverluste sogar für ca. 1% aller CO2-Emissionen verantwortlich – mit steigender Tendenz.(2)

Fernseher, Musikanlagen und Spielekonsolen beziehen im Ruhezustand dauerhaft Strom, für den letztendlich wir (und unser Klima) zahlen. Zum Glück lässt sich dieser unnötige Verbrauch jedoch durch einen Knopfdruck abstellen: wer die Geräte statt in den Ruhemodus komplett ausschaltet, kann in einer Woche bereits über 4kg CO2 und bis zu 1,90 Euro einsparen.(3) Wenn wir gleich mehrere Elektrogeräte (etwa unsere Unterhaltungselektronik) an eine Steckerleiste mit Schalter anschließen, können wir durch einen Handgriff sicherstellen, dass alle potenziellen Stromfresser vom Netz genommen werden.

Zusätzlich lohnt es sich, einen Blick auf die Ladegeräte im Haushalt zu werfen. Die Kabel von Handy und Laptop bleiben oftmals nach dem Aufladen noch in der Steckdose stecken, und elektrische Zahnbürsten oder Rasierapparate hängen häufig sogar permanent am Stromnetz. Die integrierten Batterieladegeräte ziehen jedoch auch nach dem Ladevorgang weiterhin Strom; ähnlich wie ein Wasserhahn, der fortwährend tropft. Halten wir doch also mal die Augen offen, welche Geräte in unserer Wohnung im ungenutzten Zustand leuchten bzw. am Stromnetz hängen – und ziehen einfach mal den Stecker.

Letzteres gilt, im übertragenen Sinne, auch für TV und Radio: wie oft ist es uns schon passiert, dass wir die Nachrichten eingeschaltet haben und dann einer ganz anderen Beschäftigung nachgegangen sind? Oder feststellen mussten, dass in allen Räumen das Licht brennt, obwohl wir uns nur in einem Zimmer aufhalten?

Mit ein wenig Aufmerksamkeit lassen sich viele kleine Stromverlustquellen im Alltag aufspüren. Die Deutsche Energie Agentur schätzt, dass eine vierköpfige Familie durch geringfügige Anpassungen rund 480 Euro Stromkosten im Jahr sparen kann(4) – und auf deinem KCK-Konto siehst du obendrein, wie viel CO2 du dabei einsparst! Schau doch mal, welche der Beiträge du ganz unkompliziert zusammen mit deiner Familie oder deiner WG umsetzen kannst … und dann mach dich schonmal auf die Suche nach den passenden Topfdeckeln.

 

Schau doch auch mal hier ...

Energiesparen im Haushalt – Tipps des WWF

 

(1) »Information – Strom im Haushalt«, Energieagentur NRW

(2) »INFORMATIONSBROSCHÜRE ZU STANDBY-VERLUSTEN VON ELEKTROGERÄTEN«, SELINA-Studie, Europäische Kommission, 2010

(3) Berechnungsgrundlagen des Energie-Experten-Teams: durchschnittlicher kWh-Verbrauch durch Standy-by-Geräte = 6,73kWh; multipliziert mit dem durchschnittlichen kWh-Preis in Deutschland 2016: 28,69ct/kWh = Ersparnis von 193ct/Woche

(4) »Zeit für gute Vorsätze: Nur jeder zweite Verbraucher sparte im letzten halben Jahr aktiv Strom«, Deutsche Energie Agentur, 2015