Für eine reine Weste

Vier Kilogramm Wäsche pro Woche wäscht jeder von uns im Durchschnitt.(1) Das Konzept des klassischen Waschtags ist somit schon lange überholt, und gerade bei vielköpfigen Familien läuft die Maschine nicht selten fast täglich. Gut zu wissen, dass wir dabei auf unkomplizierte Weise große Mengen Energie sparen können – so birgt jeder Waschgang nicht nur eine Menge Einsparpotenzial für‘s Klima, sondern auch für unseren Geldbeutel!

Der höchste Stromverbrauch beim Waschen entsteht durch das Aufheizen der Waschlauge. Somit macht jedes Grad Wassertemperatur weniger einen Unterschied beim Energieverbrauch.

Gleichzeitig hat die Temperatur auf den hygienischen Effekt des Waschens nur einen äußerst geringen Einfluss; hier spielen die Qualität des Waschmittels, des Wassers und der Wäschefasern eine maßgebliche Rolle.(2) Wer also bei 40° statt bei 60°C wäscht, erzielt ein vergleichbares Ergebnis – und spart dabei  bis zu 50% der Energie.(1) Außerdem erleichtern wir unsere Umwelt auf diese Weise jedes Mal um 650g CO2, die sonst mehr ausgestoßen würden.(3)

Vermutlich kennen wir alle die Situation, dass die Bluse für das Bewerbungsgespräch nochmal schnell in die Wäsche soll oder wir unsere Lieblingsjeans am nächsten Tag frisch gewaschen anziehen wollen. Oftmals wird die Maschine deshalb wegen einzelner Kleidungsstücke gestartet – und ist dabei nur halbvoll. Mit ein wenig Voraussicht können wir darauf achten, unsere Waschmaschine immer komplett zu befüllen, wodurch wir die Anzahl der wöchentlichen Waschladungen reduzieren und Wasser sowie Energie sparen.

Wer darüber hinaus seine Wäsche nach Farben und Art sortiert, kann durch die Wahl des richtigen Waschmittels zusätzlichen Einfluss auf das Waschergebnis nehmen. Eine Vorwäsche wird meistens überflüssig, wodurch sich 20 – 30% des Stromverbrauchs einsparen lassen(2), und unsere Kleidung wird schonend unter optimalen Bedingungen gereinigt.

Sogar nach dem Entladen der Waschtrommel haben wir noch die Möglichkeit, die Klimabilanz unseres Waschvorgangs zu verbessern.

Ein Trockner gehört mittlerweile in knapp 40% aller deutschen Haushalte zur Elektronik-Ausstattung (4) und zählt oft fast genauso selbstverständlich zum Waschen wie die Waschmaschine. Abgesehen davon, wie umweltfreundlich das Gerät an sich ist, lässt sich sein Stromverbrauch verringern, indem die Wäsche bereits möglichst trocken hineingegeben wird. Eine hohe Umdrehungszahl in der Waschmaschine kann der Kleidung schon einen gewissen Teil des Wassers entziehen, wodurch beim anschließenden Trocknen weniger Energie für die Verdunstung benötigt wird. So kann beispielsweise durch das Schleudern der Wäsche mit 1600 statt 900 Umdrehungen pro Minute eine Stromersparnis von 25% erreicht werden.(2) Auch das Sortieren der Kleidung nach Dicke und ähnlicher Beschaffenheit kann den Vorgang im Trockner beschleunigen und somit Energie sparen.

Aus ökologischer und finanzieller Sicht am günstigsten ist jedoch immer noch die Wäscheleine: Sonne und Wind trocknen unsere Kleidung gratis und klimaneutral, und sind dabei obendrein absolut materialfreundlich.

Kleine Erweiterungen der Wasch- und Trockenroutine wirken sich daher direkt positiv auf unseren Stromverbrauch aus – und auf unser KCK-Konto! Ein einziger Handgriff sorgt dafür, dass wir beim Waschen mit niedrigerer Temperatur pro Woche über ein kg CO2 sparen können, und der Verzicht auf den Trockner kann diese Bilanz sogar mehr als verdoppeln.

Und spätestens bei der nächsten Abrechnung schlägt sich die Belohnung dafür auch noch in unserer Geldbörse nieder.

 

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Online-Waschrechner und umfassende Alltagstipps rund um's Waschen (forum-waschen.de)

Strom sparen im Haushalt – Tipps auf Ecowoman.de

 

(1) »Nachhaltiges Wäschewaschen und Trocknen«, Forum Waschen

(2) »Information - Strom im Haushalt«, Energieagentur NRW

(3) Berechnungsgrundlage der Energie-Experten

(4) Statistik »Ausstattung privater Haushalte mit elektrischen Haushalts- und sonstigen Geräten – Deutschland«, Statistisches Bundesamt Deutschland